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2004

Wandinstallation „verwischt" bei der „langenachtderkunst" in Gütersloh Mai 2004 /Aquarell und Tusche auf Japanpapier

Installation „verwischt", 2004

Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung des Gesichtes eines Menschen und verschiedener Gegenstände

Ein roter Strich (Tusche) ist nur ein kurzer Augenblick in der Wahrnehmung. Formal beziehen sich diese Striche unter den Köpfen bzw. unter den Gegenständen (Aquarell) auf Ausschnitte für kurze Augenblicke der Wahrnehmung. Die Köpfe sind im Hochformat hergestellt, während das Mind-Mapping und die Gegenstände im Querformat und versetzt oberhalb an der Wand angebracht sind. Das Mind-Mapping ist das Verbindungsglied zwischen den Köpfen und den Gegenständen. Es erklärt den Ablauf der Wahrnehmung von Gegenständen und dem Gesicht des Menschen, und deren anschließenden Filterung durch den einzelnen Menschen mit seinen fünf Sinnen. Die Verarbeitung dabei ist bei jeder Person individuell, die z.B. durch Lernprozesse, Lebensprozesse, Nachahmungen, usw. entschieden wird.

Auf dem Mind-Mapping durchläuft das Gesicht eines Menschen den gleichen Prozess, wie die verschiedenen Gegenstände. Durch die Aufhängung und der Formate der Arbeiten erkennt man, dass es einen Unterschied geben muß.

Die Wahrnehmung der Gegenstände ist anders, als die des Gesichtes eines Menschen. Das Gesicht des lebenden Menschen bewegt sich ständig. An Aussehen, Mimik und Ausdruck wird im Moment seine Persönlichkeit beurteilt.
Gegenstände haben mitunter ebenfalls eine Geschichte. Leichter ist es uns, sich auf Gegenstände einzulassen. Sie haben klarere Strukturen und Inhalte. Über die Gegenstände können wir auch etwas über den Mensch erfahren. Aber wie lange befassen wir uns mit dem Gegenstand und wie lange befassen wir uns mit dem Menschen? Wie klar ist dann der Gegenstand und wie klar ist das Gesicht eines Menschen? Wie schnell werden doch manchmal Urteile gefällt.

 

Ein Beispiel:
Ein Gruppe Menschen betrachten eine torkelnde Person. Einer sagt: „Schau, der hat aber ganz gut getrunken". Sofort sagt jemand anderes: „Nein, der ist behindert. Inzwischen kann ich das gut unterscheiden, da ich mit Behinderten gearbeitet habe."
Die Person bleibt stehen und erzählt von dem erlittenen Autounfall.

 

Tusche auf Japanpapier

Wahrnehmungen die gefiltert werden durch
:
individuelle Entscheidungen,
Lernprozesse
,
Lebensprozesse,
Entscheidung durch Nachahmung oder mechanisch,
Entscheidung eigenständig

Japanpapier ist ein sehr saugintensives und zartes Papier.
Ich habe es deshalb gewählt, da ich meine Wahrnehmungen in mich aufsauge, wie das Japanpapier die Tusche oder die Aquarellfarbe.

Siehe auch wah 2000/2002

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